Pfadilager 2014 in Wiltz, Luxemburg


Nach einer Odyssee von Stammeslagern wurde es mal wieder Zeit für ein Stufenlager!

Nach langem Überlegen, entschied sich die Pfadistufe für ein Lager in Wiltz, Luxemburg. Durch benachbarte Stämme und vom Hörensagen auf Woodbadgemodulen, hörten wir nur Gutes über den Platz. Es war also entschieden: die Reise ging ins Scoutcentre de Wiltz ( https://scoutswiltz.lu/de/willkommen/ ), welches international recht bekannt und beliebt ist.

Wir begannen mit der Personalisierung unseres Platzes (rechts im Bild). Bald darauf waren auch die Jurten und Koten perfekt ausgerichtet. Nachdem wir die elementarsten Dinge erledigt hatten, wie Feuerholz beschaffen, aus Bierzeltgarnituren „Sofas“ bauen und die Küche einrichten, machten wir uns auf, die nähere Umgebung zu erkunden.



Zu tun gab es die ersten Tage genug, vor allem, da Thomas arbeitsbedingt die erste Woche zurück nach Deutschland musste und unser StaVo Micha versuchte, sich den Daumen abzuhacken.

Da der Weg zum örtlichen Krankenhaus nun bekannt war, konnte das Lager so richtig beginnen! Trotz Verband gelangen wahrlich meisterhafte Ergebnisse beim Backen von Pizza auf offenem Feuer.


Das restliche Lager war geprägt von diversen Tagesausflügen. So geschah es, dass wir eines schönen Tages von einem Ausflug ins Freibad von Wiltz wieder kamen und uns an unserm Lagerplatz Micha mit vier netten Rovern überraschte. Die Vier gehörten dem Stamm „Shalom“ aus Bruchköbel an und befanden sich auf einem Hike in Richtung Maastricht. Sie baten uns um unsere Gastfreundschaft und wir luden sie gerne ein, mit uns den Abend zu verbringen. Der Abend gestaltete sich sehr nett, zumal die vier jede Menge Geschichten über die Zubereitungsarten von Kartoffeln auf Lager hatten. Nachdem man am nächsten Morgen ein paar Gruppenfotos schoss und Adressen austauschte, machten sich die Vier schon wieder auf den Weg nach Maastricht.


Auch für uns ging das Lager weiter. So besuchten wir unter anderem einen Kletterpark mit diversen Schwierigkeitsgraden und einer über 100m langen Seilbahn. Wir gingen Minigolf spielen und nahmen an einem Fackelzug durch Wiltz bei Nacht teil. Auf der Führung erfuhren wir eine Menge Wissenswertes über die Stadt und das Schloss Wiltz. Unter Anderem präsentierte man uns als Pfadfindergruppe auch das „One Penny Monument“, welches zu Ehren von Lord Robert Baden Powell, dem Gründer der Pfadfinderbewegung, errichtet wurde. Es wurde finanziert, indem man jeden Pfadfinder aus diversen europäischen Ländern um einen Penny bat. Da uns als Pfadfinder unsere Neugierde stets voran treibt, führte uns unser Weg auch nach Luxemburg Stadt. Die Hauptstadt beeindruckt durch moderne Geschäfte und einer vom zweiten Weltkrieg geprägten Kultur, was es für Jugendliche ohne viel Geld leider wenig interessant macht. Dennoch ist sie einen Besuch wert.

Das Scoutcentre de Wiltz selbst bietet seinen Gästen jedoch auch einiges Interessantes, so gibt es unter anderem Plätze mit einem der besten Waschhäuser, die mir in meiner Pfadfinderkarriere untergekommen sind, jedoch auch Plätze, bei denen man froh sein darf, dass es überhaupt ein Klo gibt. Auch in der Verwaltung sind die Mitarbeiter froh, wenn sie mal jemanden treffen, der mit ihnen Deutsch spricht, statt sich auf Englisch einen abzubrechen. Hier wird einem auch gern geholfen, wenn es um das beschaffen von Bauholz geht, oder man Interesse an einem Planspiel durch Wiltz hat.

Das Bauholz benutzten wir im Übrigen, um einen vier bis fünf Meter hohen Bannermast zu konstruieren, der uns erlaubte, über einen Seilzug unsere Banner direkt über dem Fluss Wiltz zu platzieren. Übrigens eine gute Methode, um auf dem internationalen Zeltplatz mit anderen Pfadfindergruppen ins Gespräch zu kommen. So lernten wir unter anderem einem Stamm aus München kennen, der uns zu sich ans Lagerfeuer einlud, so wie einen niederländischen Pfadfinder, der sich gerne zu uns ans Feuer setzte.

Auch bietet die Anlage viel Platz zum slaglinen, Frisbee spielen und sogar zum Football spielen.

In Wiltz selbst und auch in der Umgebung um Wiltz, ist die Pfadfinderei seit Langem verwurzelt, so dass einem überwiegend nette und hilfsbereite Menschen begegnen.

Dies nutzten wir, um die Pfadies in der Fremde auszusetzen. Diese schafften es ohne Probleme, sich zu orientieren und bis zum Abend ohne Verluste zum Lager zurückzukehren. Anzumerken ist noch, dass sie unterwegs sogar noch das Abendessen ertauschten, was insbesondere die Leiter freute, da so von den Pfadis frisch gekocht werden konnte, statt zum wiederholten Male Ravioli aus der Dose zu essen.

Zum guten Schluss versuchten wir unser Glück, indem wir drei Flaschen mit sowohl auf Englisch, als auch auf Deutsch geschriebenen Briefen in der Wiltz zu Wasser ließen. Wer weiß, vielleicht erhalten wir ja eines Tages eine Antwort.

Zumindest von unseren Freunden aus Bruchköbel haben wir eine Karte bekommen.

Gladbeck, den 02.03.2015
Verfasst von: Patrick Weitkamp